Kategorie: Trips

Cambridge – Tag 14 (03.10.2015)

Goodbye!

Heute war unser absolut aller letzte Tag in Cambridge. Obwohl es eigentlich nicht einmal mehr ein ganzer Tag war. Schon früh am Morgen klingelte mein Wecker und ich raffte mich auf meine restlichen Sachen zu packen. Als ich danach in die Küche ging um zu frühstücken, war von der Familie niemand zu sehen. Gefrühstückt habe ich dann trotzdem. Irgendwann gegen acht Uhr, kam Ciara herein. Sie war extra für mich noch einkaufen gegangen, da im Mail der Studio Cambridge stand, dass wir für die Heimreise einen Lunch benötigen würden.

Wir haben uns dann noch lange unterhalten und irgendeinmal gesellte sich auch John zu uns. Auch Conall lag zu meinen Füssen und schaute mich aus grossen Hundeaugen an, sodass ich nicht anders konnte als ihn zu streicheln. John erzählte uns noch eine lustige Story, von einer befreundeten Familie. Diese Familie hatte ebenfalls einen Hund, doch im Gegensatz zu Conall bellt dieser Fremde eigentlich nie an. Es gibt nur eine Ausnahme: Wenn die Person schwarz ist. Zurzeit hat diese Familie auch einen Hoststudent und zwar einen Farbigen. Und das ironische an der Geschichte, der Hund dieser Familie, der den armen Gastschüler immer anbellt, ist ebenfalls schwarz.

Um 9.00 Uhr holte mich ein Taxi ab. Wir hatten noch darüber gelacht, ob es wohl der gleiche Taxifahrer wie bei meiner Ankunft sei, doch das war nicht der Fall. Zum Abschied umarmte mich die ganze Familie, selbst Leon, obwohl er sich offenbar nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte. Nachdem ich Larry, der zu diesem Zeitpunkt gerade unter der Dusche stand ein „Goodbye Larry!“ zugebrüllt hatte und von ihm ein gutgelauntes „See you later!“ zurückgekommen war, versicherten wir uns noch alle gegenseitig, dass wir in Kontakt bleiben würden. Schweren Herzens stieg ich dann ins Taxi, welches mich zur Sprachschule bringen würde. Dort erwartete uns bereits der Car, der uns nach London Heathrow bringen würde. Am Flughafen in London angekommen, verabschiedeten wir uns von unseren Klassenkollegen, die nun den Flug nach Hause nehmen würden. Céline, Jana, Tabea und ich hingegen hatten gleich noch ein bisschen Ferien angehängt und so hiess es nun: London wir kommen!

Cambridge – Tag 13 (02.10.2015)

The last day

Heute war der letzte Schultag und ganz allgemein der letzte Tag den wir in Cambridge verbringen würden.

Am Morgen nahm Jo das Ganze mit dem Unterricht nicht mehr so streng. Wir lasen Zeitung und schauten in der zweiten Hälfte, nach der Pause, einen Film. Nachdem sie uns dann noch unsere Zertifikate verteilt hatte, bedankten wir uns alle bei ihr und verliessen die Schule.

Da wir am Nachmittag keine Schule hatten, gingen wir in einem Restaurant Mittagessen. Das Restaurant hiess Butch Annie’s und verkaufte sensationelle Burger. Ich glaube nun, nach Five Guys und Butch Annie’s kann ich Mc Donalds und Co nie wieder richtig geniessen.

Nach dem Essen, verabschiedete sich Tabea, weil sie mit der Schule noch das King’s College besichtigen ging.

Wir anderen wollten auch noch nicht gleich nach Hause und gingen darum ins Fitzwilliam Museum. Dort findet man viele alte Gemälde, aber auch andere alte Gegenstände ausgestellt. Auch das Gebäude selber war sehr eindrücklich. Mit grossen Säulen und goldverzierten Decken.

Nachdem wir genug gesehen hatten, beschlossen wir nach Hause zu fahren. Da aber gerade kein passender Bus fuhr, nahmen wir einen, der uns schon mal in die richtige Richtung brachte und stiegen dort um.

Als wir in den Bus einsteigen wollten, ereignete sich etwas Seltsames. Eine alte Frau, die vorher auf einem der Bänkchen im Busunterstand gesessen hatte, humpelte mit ihrem Gehstock herbei und fuchtelte mit ihrem Stock herum, um als erstes in den Bus gelassen zu werden. Als Céline, die gerade einsteigen wollte, das nicht gleich bemerkte, stiess die alte Frau sie mit dem Stock an und meckerte, dass sie schon viel länger auf den Bus warten würde, als wir und sie darum Vortritt hätte. Natürlich liessen wir die alte Frau vor, doch der Buschauffeur, der die ganze Szene beobachtet hatte, wies sie dann zurecht und sagte, dass sie die anderen Passagiere nicht mit ihrem Stock bedrängen sollte. Naja… manchmal sind sie eben doch etwas seltsam diese Engländer.

Nachdem wir dann doch noch in den Bus steigen konnten, fuhren wir nach Hause um unser Zeug zusammenzupacken und mit unseren Gastfamilien zu Abend zu essen. Leider waren meine Gasteltern nicht zu Hause und so gab ass ich mit den Kids alleine. Wie immer wenn die Eltern nicht da waren, gab es Pizza. J

Später fuhren wir dann alle zusammen ins Leisure Center, wo wir uns mit dem Rest der Klasse und einigen KV-Leuten trafen. Es wurde ein recht gemütlicher Abend mit Bowling und nettem Beisammensein.

Cambridge – Tag 12 (01.10.2015)

Ein ganz normaler Tag

Auch über den Donnerstag gibt es nicht viel Spannendes zu berichten. Es war ein ganz normaler Schultag. Das einzig Aussergewöhnliche war, dass am Morgen nach der Pause ein Mann in unsere Klasse kam, der den Unterricht den Jo gab, bewertete. Doch schrieb der Mann nicht nur alles auf, was Jo sagte und tat, sondern machte auf seinem Klassenspiegel auch jedes Mal ein Strichlein bei der entsprechenden Person, wenn diese sich zu Wort meldete. Danach bekamen wir noch alle einen kurzen Fragebogen, bei dem wir die Studio Cambridge und den Unterricht bewerten sollten.

Am Nachmittag hatten wir das letzte Mal Schule bei Gary. Er war wie immer bester Laune und wir spielten jede Menge Spiele bei ihm. Am Ende war, glaube ich, nicht nur die Klasse, sondern auch Gary ein bisschen wehmütig. Auf jeden Fall, verabschiedete er sich mit einem „See you later“ und als wir ihn dann fragten, wieso er das sagte, da wir uns ja vermutlich nicht wiedersehen würden, meinte er man könne das nie so genau wissen.

Nach der Schule fuhren wir nochmals ins Crafton Shoppingcenter. Um ca. 17.00 Uhr nahmen wir den Bus nach Hause. Am Abend blieb ich zu Hause und verbrachte den Abend mit der Gastfamilie.

Cambridge – Tag 10 und 11 (29.09. / 30.09.2015)

Unspektakulär

Da gestern der ganze Tag relativ unspektakulär war und sich nichts spezielles ereignete, fasse ich den Dienstag und Mittwoch einfach mal zusammen.

Am Dienstag hatten wir Schule und entgegen aller Erwartungen hatte der Bus nur 35 Minuten bis in die Stadt, weshalb wir vor Unterrichtsbeginn noch in den Tesco konnten. Am Morgen begrüsste uns Jo gut gelaunt wie immer, doch leider war Gary immer noch krank, weshalb wir am Nachmittag wieder Schule bei Tobi hatten. *schnarch*

Nach dem Unterricht gingen wir noch in die Stadt und tranken in einem Café etwas. Den Abend verbrachte ich zu Hause mit meiner Gastfamilie.

Auch am Mittwoch schien, genau wie am Dienstag den ganzen Tag über die Sonne. Auch Gary war wieder fit und zurück in der Schule, was die allgemeine Stimmung am Nachmittag um ein vielfaches steigerte. Nach der Schule gingen wir mit der ganzen Klasse in ein Pub, doch Céline, Jana und ich blieben nicht so lange, da wir am Abend noch ins Kino wollten und deshalb mal etwas früher nach Hause gingen.

Etwas Spezielles hat sich aber doch ereignet am Mittwoch. Als ich am Morgen meinen Orangensaft im Laden bezahlen wollte, sagte mir die Verkäuferin ich hätte ihr eine falsche 10 Pence Münze gegeben. Es stellte sich dann heraus, dass das nicht 10 Pence sondern ein altes 5 Pence Stück von 1970 handelte, welches sie partout nicht annehmen wollte. Hier noch ein Bild, als vergleich der alten mit der neuen Pence Münze:

Cambridge – Tag 9 (28.09.2015)

Coiffeur Experiment

Irgendwie meint es das Wetter hier in Cambridge gut mit uns. Schon das vierte Mal ist der Himmel beim Aufstehen blau und die Sonne scheint. Nachdem ich zehn Minuten nach meinem Veloschlüssel gesucht habe und dann merkte, dass ich das Velo am Vortag nicht abgeschlossen habe, fuhr ich los in Richtung Schule. Wir erreichten die Schule nach knapp 15 Minuten und waren deshalb noch viel zu früh dran. Es ist lustig, irgendwie hatte ich mir das links fahren viel schwieriger vorgestellt, doch ich hatte fast keine Probleme mich daran zu gewöhnen.

Der Morgen war zäh. Wie immer am Montag waren wir alles andere als motiviert und da konnte auch Jo’s halbherzige Motivations-Versuche nicht viel daran ändern.

Mittagessen wollten wir in einem italienischen Restaurant in der Nähe, doch das stellte sich als weniger gute Idee heraus. Zwar waren die italienischen Gerichte alle sehr gut, doch da es eben ein Restaurant und kein Take-Away war, dauerte es eine Weile bis das Essen serviert wurde. Danach mussten wir uns sehr beeilen mit essen, damit wir wieder rechtzeitig zum Unterricht zurück waren. Als wir dann zwei Minuten zu spät ins Klassenzimmer zurückkehrten, stand da ein fremder Lehrer, der uns erklärte, dass Gary nicht da war. Die Vorahnung, dass zwei langweilige Lektionen folgen würden, bestätigte sich leider nur allzu bald. Dieser Lehrer hatte eine monotone Stimme und war so langsam, dass wir zeitweise das Gefühl hatten, er sei eingeschlafen. Naja irgendwie brachten wir auch den Nachmittags Unterricht hinter uns und verliessen danach schleunigst die Schule. Hoffen wir mal, dass Gary morgen wieder da ist.

Als erstes brachten wir unsere Velos zurück und spazierten danach zurück in die Stadt, wo Céline und ich einen Coiffeur suchen wollten. Nach langem hin und her, hatten wir uns nämlich entschieden, dass wir es doch versuchen wollten, uns hier in Cambridge die Haare schneiden zu lassen. Es stellte sich als gar nicht so einfach heraus in Cambridge einen Coiffeure zu finden. Zwar hatten wir beide das Gefühl, dass wir letzte Woche schon einige gesehen hatten, doch nun, da wir spezifisch nach einem suchten, blieben sie alle verschwunden.

Schlussendlich fanden wir dann doch noch einen, der anpries, dass bei ihm alles nur 9.90 Pfund kostete. Zwar war ich etwas skeptisch, ob die ihr Handwerk verstünden, doch liess ich mich von Céline überzeugen. Und was soll ich sagen. Ich glaube das war der kürzeste Coiffeur Besuch, den ich je erleben werde. Als wir herein kamen, wurden wir sofort begrüsst und gefragt ob wir waschen und schneiden wollten.

Nach dem waschen, schnipselte eine Coiffeuse ganze 7 Minuten lang an meinen Haaren herum, bevor sie mich mit nassen Haaren entliess und ein Mann an der Kasse 9.90 Pfund kassierte. Kaum war mein Stuhl frei, setze sich auch schon der nächste Student auf meinen Platz. Das nenne ich mal Massenabfertigung. Und das Ergebnis? Naja. Es ist wirklich nicht schlecht geworden, aber viel mehr als Spitzenschneiden, hat die Coiffeuse auch nicht gemacht.

Bei Céline hat das Spitzenschneiden etwas länger gedauert und für 3 Pfund mehr wurden ihr die Haare auch noch geföhnt. Ich bin jedenfalls froh, dass meine Coiffeuse in der Schweiz etwas freundlicher ist und dort nicht ein Student nach dem anderen abgefertigt wird. Ich glaube sonst würde ich mir meine Haare in Zukunft selber schneiden.

Cambridge – Tag 8 (27.09.2015)

Punting

Gestern war es doch ein bisschen später geworden und so freute ich mich schon darauf heute so richtig auszuschlafen. Leider hatte Conall anderes im Sinn…

Um 7.30 Uhr wurde ich von lautem Gebell geweckt. Ich drehte mich jedoch nur auf die andere Seite. Sollte jemand anderer schauen, dass er still würde. Die anderen aus der Familie dachten offenbar dasselbe, denn 5 Minuten später war der Hund immer noch nicht ruhig. Grummelnd kämpfte ich mich aus dem warmen Bett um nach Conall zu sehen. Es stellte sich heraus, dass er dringend nach draussen musste. Ich liess ihn also in den Garten, wo er in aller Ruhe sein Geschäft erledigte, während ich mir die Zehen abfror.

Zurück im Bett war dann natürlich nichts mehr mit weiterschlafen, doch weil wir uns heute erst auf den Nachmittag verabredet hatten, verspürte ich keinerlei Lust schon aufzustehen.

Um 11 Uhr beschlossen Jana und ich schon früher in die Stadt zu fahren. Wir stellten unsere Velos wieder beim King’s College ab und schlenderten zu Fuss durch die Stadt. Zuerst schlenderten wir durch den Strassenmarkt und setzten uns anschliessend in ein Café, wo wir etwas zu Mittag assen. Die nächsten zwei Stunden liefen wir mehr oder weniger planlos durch die Altstadt, hörten einigen Strassenmusikern zu und gingen in ein oder zwei Läden und warteten auf Tabea und Céline.

Wir trafen uns beim King’s College und fragten einen der dort herumlaufenden Studenten, nach dem Punten. Die Studentin verkaufte uns dann die Tickets und erklärte uns den Weg hinunter zur Punting-Anlegestelle der Organisation für die sie arbeitete. Nun fanden wir erstmals heraus, dass es verschiedene „Firmen“ gibt, die das Punting anbieten. Es gibt dabei mindestens drei, die vertrauenswürdig erscheinen, die sich aber zum Teil massiv im Preis unterscheiden. Wir haben für ca. 50 Minuten Fahrt schlussendlich 15 Pfund pro Person gezahlt. Diese haben sich aber echt gelohnt.

Bevor wir aber auf unsere Punting-Fahrt gehen konnten, mussten wir noch auf das Boot warten und so besichtigten wir kurzerhand noch ein weiteres College. Das Newnham College ist ein reines Frauencollege und da uns am Eingang niemand daran hinderte uns ein wenig umzusehen, taten wir das dann auch. Es waren wirklich eindrückliche Gebäude, aber ich kam mir etwas fehl am Platz vor, denn es passt irgendwie überhaupt nicht zu mir. Ich denke nicht, dass ich mich hier wohl fühlen würde.

Als es dann endlich Zeit wurde für unsere Punting-Fahrt, gingen wir zurück zur Anlegestelle und wurden sogleich herzlich begrüsst. In den Punting-Booten haben ca. 12 Personen plus Fahrer Platz. Der Fahrer steht hinten am Boot und stösst das Schiff mit einer langen Stange am Grund des Flusses ab. Unserer Fahrer hiess Robin und seine Eltern kamen ursprünglich aus China. Während der Fahrt erzählte Robin uns viel über die verschiedenen Colleges und ihre Geschichten. Er hatte ein sehr grosses Knowhow und das obwohl er erst morgen mit seinem Studium am St. Catharine’s College beginnt.

Punten ist für die Besucher sehr gemütlich und für die Fahrer wohl sehr anstrengend. Es gibt aber auf dem Fluss so viele Boote, dass man teilweise regelrecht in einen Stau kommt. Punting ist sehr beliebt bei den Touristen und dementsprechend sind auch sehr viele Boote unterwegs. Solange die Fahrer das Punten im Griff haben, ist das auch kein Problem. Schwieriger wird es, wenn die Touristen ein eigenes Boot mieten und sich selber im Punten versuchen. Dass niemand ins Wasser gefallen ist, ist noch ein Wunder, denn ab und zu stiessen zwei Boote mit voller Kraft zusammen und die ungeübten Touristen schwankten bedrohlich hin und her.

Nachdem wir alle wieder trocken an Land waren und uns bei Robin für die Fahrt bedankt hatten, liefen wir zurück zum King’s College und kehrten noch in einem Café ein. Danach fuhren wir mit dem Velo wieder nach Hause und verbrachten den Abend mit unserer Gastfamilie.

Cambridge – Tag 7 (26.09.2015)

University of Cambridge

Heute war Samstag. Ein guter Tag. Ein Tag zum Ausschlafen. Könnte man meinen. Aber weit gefehlt. Als um 7.45 Conall das erste Mal bellte, war ich sofort hellwach. Ganz allgemein bellt Conall sehr gerne, sehr viel und sehr ausgiebig. Wenn jemand ins Haus kommt genauso wie wenn ich die Tür von meinem Badezimmer öffne. Ausserdem noch wenn er Hunger hat oder mal für kleine Hunde muss. Naja auf jeden Fall war ich dann auch sofort vollkommen wach. Obwohl ich eigentlich noch 45 Minuten hätte schlafen können.

Die Zeit bis ich mit den anderen verabredet war, vertrieb ich mir die Zeit mit lesen und frühstückte dann gemütlich mit meiner Gastmutter. John hatte Darcy ins Netball gebracht und war dann mit Leon ins Rugby gefahren und Larry arbeitete am Samstag jeweils, um etwas Geld zu verdienen. Am Abend gingen John und Larry an ein Rugbyspiel auf London und fast alle anderen Familienmitglieder waren an verschiedenen Geburtstagspartys, weshalb es allen gerade Recht war, dass auch wir Mädels auswärts essen wollten.

Um 10.00 Uhr trafen wir uns und fuhren in die Stadt. Weil am Wochenende so schönes Wetter war, hatten wir beschlossen heute Velos zu mieten. Die Sprachschule hatte uns eine Velovermietung empfohlen und dort mieteten wir nun auch unsere Velos. Danach fuhren wir durch einen kleinen Park am Fluss entlang Richtung Stadt. Wir waren froh, dass es hier viele Velowege gibt, denn das Linksfahren in diesem Chaos war uns allen nicht so geheuer. Beim Kings College beschlossen Jana und Tabea kurzfristig, dass sie die Universität doch nicht von innen sehen wollten und so gingen Céline und ich alleine hinein.

Die Universität in Cambridge ist riesig! Sie ist immer noch in den alten Gebäuden von anno 1209 als sie gegründet wurde. Wir haben nur das King’s College besichtigt und das Clare College daneben. Doch die University of Cambridge besteht insgesamt aus 31 Colleges in ganz Cambridge. Céline und ich wollten beide plötzlich ganz dringend in Cambridge studieren, denn es war einfach unbeschreiblich. Natürlich ist uns beiden klar, dass wir keine Chancen haben jemals dort studieren zu können, denn entweder muss man einfach sehr, sehr, sehr schlau sein oder viel Geld haben um da aufgenommen zu werden. Aber man darf ja immerhin noch träumen.

Nach dem Mittagessen trafen wir vier uns wieder. Während Céline und ich noch auf die anderen beiden warteten, sprach uns einer der vielen Studenten rund ums College an und fragte uns ob wir nicht Lust hätten, mit ihm „Punten“ zu gehen. Punting ist eine Bootsfahrt mit einem Guide, der dich mit einem langen Stab den Fluss hinaufbringt, ähnlich wie in Venedig. Überall dort wo es viele Touristen hat, trifft man viele Studenten an, die Punting für ein bisschen Taschengeld anbieten.

Josh (der Student, der uns angesprochen hat) gab sich wirklich Mühe uns zu überzeugen mit ihm auf eine Punting-Tour zu kommen. Er erklärte uns genau, wo wir durchfahren würden und welche Colleges wir sehen würden. Als wir ihm dann sagten, dass wir heute gar nicht Punten wollten, sondern erst Morgen, da strahlte er und meinte, das sei ja überhaupt kein Problem, schliesslich sei er am Sonntag auch wieder da und wir sollten ihn einfach suchen. Um sicherzugehen, dass wir ihn wiederfinden würden, gab er uns auch noch seine Visitenkarte, bevor er davonzog.

Danach fuhren wir zum Botanischen Garten, wo wir leider Eintritt zahlen mussten, da unsere Schule es versäumt hatte uns eine Student-Card zu geben, mit welcher der Eintritt gratis gewesen wäre. Wir schlenderten durch den Garten und genossen die Ruhe und den Frieden. Als uns ein bisschen kalt wurde, gingen wir ins subtropische Gewächshaus um uns aufzuwärmen. Im Botanischen Garten hatte es erstaunlich wenig Leute und angenehm wenige Asiaten. Es ist krass, manchmal habe ich das Gefühl in Asien zu sein, weil ich irgendwie fast nur Asiaten sehe in Cambridge. Ich frage mich wie das am Montag sein wird, wenn das College wieder beginnt, dann hat es sicher noch viel mehr asiatische Studenten hier.

Irgendwann wurden wir des Herumlaufens müde und wir beschlossen nach Hause zu fahren. Nach zwei Stunden Pause, fuhren wir mit dem Bus wieder in die Stadt um beim berühmten Five Guys essen zu gehen. Das ist ein Fast Food Laden, der wohl die besten Burger macht, die ich je auswärts gegessen habe. Zwar mussten wir eine schiere Ewigkeit warten, doch das hat sich gelohnt. Man konnte bei diesen Burgern nicht nur sagen, was man gerne drauf hätte, sondern sie haben die Burger auch gleich frisch gemacht. Genau wie die Pommes auch. Mampf! Lecker!

Nach dem Essen gingen wir Bowlen und anschliessend setzten wir uns noch in eine Bar. Es war recht lustig dort, denn als wir ankamen lief noch das Rugbyspiel im Fernseher und sie haben aktives Publicviewing betrieben. Alle standen unten vor der grossen Leinwand und schauten sich Bier trinkend das Spiel an. Laute Jubelrufe waren zu hören, wenn England einen Punkt erzielt hatte und ärgerlich klingende Laute, wenn Wales einen Punkt gemacht hatte. Am Ende besiegte Wales England zwar, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch.